Ausbau der Polizeizusammenarbeit zwischen Bayern und Karnatake/Indien

München, 20.06.2016

Mehr Opferschutz für Frauen in Indien - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und der Innenminister des Bundesstaats Karnatake, Dr. Parameshwara, unterzeichnen gemeinsame Erklärung: Ausbau der Polizeizusammenarbeit durch Workshops und Seminare - Indische Polizei profitiert vom Erfahrungsschatz der bayerischen Kollegen

+++ Eine gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Polizeizusammenarbeit ist das Ergebnis des heutigen Treffens von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und des Innenministers des indischen Bundesstaats Karnatake, Dr. G. Parameshwara, in München. "Wir wollen den indischen Bundesstaat Karnatake vor allem beim Aufbau eines wirkungsvollen Opferschutznetzwerkes für Frauen und Kinder unterstützen", betonte Herrmann nach der Unterzeichnung. "Die indische Polizei profitiert hier vom großen Erfahrungsschatz der bayerischen Kolleginnen und Kollegen. Gerade unsere in ganz Bayern eingesetzten Beauftragten der Polizei für Frauen und Kinder leisten eine hervorragende Arbeit." +++

Wie Herrmann erläuterte, sind mit Unterstützung der Hanns-Seidel-Stiftung unter anderem spezielle Workshops und Seminare angedacht. Ziel sei ein enger Erfahrungsaustausch der Fachexperten beider Länder. Die verstärkte Kooperation wird sich laut Herrmann auch auf andere Bereiche erstrecken, wie beispielsweise  bei der Verbrechensbekämpfung im Bereich der Cyberkriminalität. So gebe es Hinweise, dass Betrugsmaschen in Deutschland auch von indischen Callcentern ausgehen. Darüber hinaus werden auch Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit Thema der intensiveren Polizeizusammenarbeit sein, kündigte Herrmann an. Außerdem werde die Bayerische Polizei ihre indischen Kollegen dabei unterstützen, die dortige Polizeiarbeit noch bürgernäher auszurichten.

Die 'Gemeinsame Absichtserklärung zur Intensivierung der polizeilichen Zusammenarbeit' zwischen dem bayerischen Innenministerium und dem Ministerium des Innern von Karnataka steht in Zusammenhang mit der Initiative 'smart cities' der indischen Regierung, die vergangenes Jahr gestartet wurde. In 100 indischen Städten soll durch verschiedenste Maßnahmen insbesondere der Sicherheitsstandard erhöht werden.

Karnataka ist ein südindischer Bundesstaat mit mehr als 61 Millionen Einwohnern und knapp dreimal so groß wie Bayern. Seit 2007 besteht eine Partnerschaft zwischen dem Freistaat Bayern und der Provinz Karnataka. „Diese Partnerschaft“, so Herrmann, „wollen wir weiter intensivieren und ausbauen.“