Mehr als 170.000 Euro Förderung für bundesweit einmaliges Integrationsprojekt für Jugendliche

München, 18.01.2019

Mehr als 170.000 Euro Förderung für bundesweit einmaliges Integrationsprojekt für Jugendliche: Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann unterstützt Ziele des Projekts: Werte und Normen unseres Landes vermitteln - Vorurteile und Denkmuster durchbrechen - Klare Absage an Antisemitismus einfordern

+++ Der Freistaat investiert auch im Jahr 2019 wieder kräftig in eine erfolgreiche Integration: Das bundesweit einmalige Projekt ‚ReThink‘, das Jugendliche mit Migrations- oder Fluchthintergrund dabei unterstützt, das eigene Weltbild kritisch zu hinterfragen, erhält heuer rund 170.000 Euro für seine Arbeit. Das hat Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann heute mitgeteilt. „Wir fordern ein, dass jeder, der in unser Land kommt, die hier geltenden Regeln und Werte akzeptiert. Dazu gehört beispielsweise die Gleichberechtigung von Mann und Frau, aber auch eine unmissverständliche Absage an jede Form von Antisemitismus.“ Es gelte, Vorurteile und falsche Denkmuster zu durchbrechen, nur so könne Integration gelingen. „Das Projekt ‚ReThink‘ leistet hier großartige Arbeit“, betonte Herrmann. Der Minister lobte insbesondere den Ansatz, in Berufsintegrationsklassen und anderen bayerischen Bildungseinrichtungen die Normen und Werte unseres Landes zu vermitteln. So werden laut Herrmann früh „wichtige Weichen für die Integration gestellt.“ Auch Sozialministerin Kerstin Schreyer, deren Ministerium neben dem Innen- und Integrationsministerium an der Förderung beteiligt ist, ist überzeugt von dem Projekt: „Gerade im Bereich der Prävention stellt das Projekt ReThink einen unverzichtbaren Beitrag gegen extremistische Tendenzen dar. Das kritische Hinterfragen der eigenen kulturellen Prägung, auch in Bezug auf Antisemitismus, ist aus meiner Sicht der beste Ansatz, Jugendlichen die Wertschätzung für unsere plurale Gesellschaft zu vermitteln.“ +++

Wie Herrmann erklärte, sollen Jugendliche im Rahmen des Projekts durch Rollenspiele die eigene kulturelle und gesellschaftliche Prägung reflektieren. Qualifizierte Teams mit eigenem Migrationshintergrund begleiten die Treffen, ermöglichen eine Begegnung auf Augenhöhe und schaffen das nötige Vertrauen für offene Diskussionen. Die Workshop-Leiter sollen mit ihrer eigenen Biografie und Persönlichkeit Vorbilder darstellen, wie man als Migrant und Muslim in Deutschland erfolgreich in der deutschen Gesellschaft ankommen kann. Die Teams sind besonders sensibilisiert für Antisemitismus aus dem arabischen Kulturraum sowie auf häufig in patriarchalen Gesellschaften tabuisierte Themen wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Bei bis zu 20 Workshops und rund 700 Teilnehmern pro Jahr  habe das ‚ReThink‘-Projekt eine große Reichweite. Träger des Projekts ist das unter der Leitung von Ahmad Mansour stehende ‚Mansour-Institut für Demokratieförderung und Extremismusprävention MIND GmbH‘. Das Projekt erhielt bereits letztes Jahr eine staatliche Förderung von mehr als 170.000 Euro. Geplant ist eine Fortsetzung auch im nächsten Jahr.