Herrmann feiert 30. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Probstzella und Ludwigsstadt: "Ein ganzes Volk, das Demokratie und Freiheit forderte"

München, 12.11.2019

Fall des Eisernen Vorhangs zwischen Thüringen und Franken: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann feiert 30. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Probstzella und Ludwigsstadt: "Ein ganzes Volk, das Demokratie und Freiheit forderte"

+++ "Am Anfang waren es nur wenige Hundert, dann zehntausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger und schließlich war es das ganze Volk, das sich im Herbst 1989 gegen die politischen Verhältnisse der SED-Diktatur stellte und Demokratie und Freiheit forderte." Mit diesen Worten beschrieb Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Probstzella und Ludwigsstadt den Beginn einer Volksbewegung, an deren Ende die deutsche Einheit in Freiheit stand. "Durch den Mut und den Freiheitswillen der Ostdeutschen ist die Mauer buchstäblich von Ost nach West eingedrückt worden", so Herrmann, der die Feier in Vertretung des bayerischen Ministerpräsidenten gemeinsam mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow besuchte. +++

In Probstzella sei das Schicksal der deutschen Teilung auf beklemmende Weise deutlich geworden. Denn im einstigen Ort der Handlungsreisenden auf halber Strecke zwischen München und Berlin sei einer der größten deutsch-deutschen Grenzbahnhöfe gewesen. Bis zum Mauerfall mussten hier alle Züge von München über Nürnberg nach Leipzig und Berlin eine Zwangspause einlegen, erinnerte Herrmann. "Annähernd zwanzig Millionen Reisende wurden von Passkontrolleuren und Zöllnern kontrolliert, gedemütigt, schikaniert", so der Innenminister. Die mangelnde Legitimität des DDR-Systems, die Repressalien der Machthaber, die Verweigerung von Grundrechten habe immer mehr den Widerspruch couragierter DDR-Bürger herausgefordert. Am Ende sei dann die Mauer ohne Gewalt und Blutvergießen gefallen. Der Minister: "Das grenzte schlichtweg an ein Wunder." Dank des Einsatzes der Menschen in Ost und West sei Deutschland heute ein freies und glückliches Land. Gerade die Franken in Oberfranken und Südthüringen seien wichtige Brückenbauer zwischen Ost und West gewesen. Herrmann, selbst begeisterter Franke: "Der fränkische Gemeinschaftsgeist, die gemeinsame Sprache und die kulturelle Identität waren die besten Heilmittel gegen Entfremdung, Vorurteile und Klischees."