ANKER in Fürstenfeldbruck ebenfalls verlängert
Update vom 23. Juni 2025: Die ANKER-Dependance Fürstenfeldbruck in der ehemaligen Kaserne Fliegerhorst bleibt bis Ende 2030 in Betrieb. Die entsprechende Vereinbarung haben Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der Fürstenfeldbrucker Landrat Thomas Karmasin und der Oberbürgermeister der Stadt Fürstenfeldbruck, Christian Götz, unterzeichnet. Für Herrmann eine 'Win-Win-Situation' für alle Beteiligten: „Der Freistaat braucht nicht auf einen reibungslos funktionierenden Standort wie die ANKER-Dependance Fürstenfeldbruck verzichten, der ihm vom Bund mietzinsfrei überlassen wird, und der Stadt und dem Landkreis Fürstenfeldbruck bleibt es erspart, zahlreiche dezentrale Asylunterkünfte zu errichten, um den wegfallenden ANKER zu ersetzen. Der heutige Vertragsschluss zeigt, dass der Freistaat Bayern und die Kommunen ihre Aufgaben in guter Partnerschaft meistern.“
Bayerische Asylunterkünftige nach wie vor stark ausgelastet
Die größte Dependance in Oberbayern leistet einen essentiellen Beitrag zur Aufnahmefähigkeit des gesamten ANKER-Systems für ganz Bayern. Herrmann: „Die Dependance auf dem Fliegerhorst hat sich in den letzten Jahren hervorragend bewährt. Auch wenn wir derzeit aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen zur Migrationswende einen Rückgang der Asylzugänge verzeichnen, ist es noch zu früh für eine Entwarnung.“ Die bayerischen Asylunterkünfte sind aufgrund der sehr hohen Zugänge von Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in den letzten Jahren nach wie vor stark ausgelastet. Den Betrieb auf dem Fliegerhorst – wie ursprünglich 2018 angedacht – im Jahr 2025 zu beenden, hält Herrmann in der aktuellen Situation für unverantwortlich. Die Liegenschaft werde derzeit vom Bund mietzinsfrei zur Verfügung gestellt; die Errichtung neuer Unterkünfte, um den ANKER-Standort zu ersetzen, wäre dem bayerischen Steuerzahler nur schwer vermittelbar.
Fürstenfeldbrucks Landrat Thomas Karmasin und Oberbürgermeister Christian Götz unterstützen die Entscheidung.
Fürstenfeldbrucks Landrat Thomas Karmasin: „Die Verlängerung der ANKER-Dependance im Fliegerhorst Fürstenfeldbruck stellt eine effiziente Lösung zur Unterbringung vieler Flüchtlinge im Landkreis dar. Ich begrüße die Verlängerung, auch weil dadurch eine bewährte Einrichtung fortgesetzt wird. Mein Dank geht an den Freistaat Bayern und an die Stadt Fürstenfeldbruck, die sich erneut kooperativ gezeigt hat.“
Oberbürgermeister Christian Götz: „Wir sind uns unserer Verantwortung als Große Kreisstadt bewusst und verweigern uns nicht, einen wichtigen Part im komplexen Themenfeld Migration und Flucht zu übernehmen. Nachdem der Abzug der Bundeswehr und die Konversion des Fliegerhorstes auf 2030 verschoben wurde, spricht nichts gegen die Verlängerung der Vereinbarung mit dem Innenministerium.“
Verlängerung der ANKER-Einrichtung in Ingolstadt
20. Juni 2025: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der Landrat des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm Albert Gürtner und der Ingolstädter Oberbürgermeister Dr. Michael Kern haben heute die Erklärung zur Laufzeitverlängerung über die Nutzung der Max-Immelmann-Kaserne als ANKER-Einrichtung bis 2030 unterzeichnet. Herrmann betonte: „Das zeigt einmal mehr: Bayern und seine Kommunen arbeiten beim Thema Migration gut und vertrauensvoll zusammen.“ Der Standort habe sich in den letzten Jahren hervorragend bewährt. „Die Liegenschaft wird vom Bund mietzinsfrei zur Verfügung gestellt. Die Errichtung neuer Unterkünfte, um den ANKER-Standort zu ersetzen, wäre daher nicht nur für die Stadt Ingolstadt und den Landkreis Pfaffenhofen eine große Herausforderung, sondern auch dem bayerischen Steuerzahler nur schwer vermittelbar. Die weitere Nutzung der Liegenschaft ist für alle Beteiligten also eine gute Lösung“, so der Minister.
Kommunen werden durch Bündelung des Asylverfahrens in ANKER-Einrichtungen entlastet
Auch wenn die Zugangszahlen für das Jahr 2025 bisher bei rund der Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegen, sind die bayerischen Asylunterkünfte aufgrund der hohen Zugänge aus den Vorjahren noch immer zu 89 Prozent ausgelastet. „Trotz des deutlichen Rückgangs der Asylzugänge ist es daher noch zu früh für eine Entwarnung. Wir brauchen auch zukünftig eine funktionierende Erstaufnahme – den Betrieb der Max-Immelmann-Kaserne, wie ursprünglich gedacht, in diesem Jahr zu beenden wäre deshalb derzeit unverantwortlich“, so Herrmann.
Die bisherigen Rahmenbedingungen für den Betrieb der ANKER-Einrichtung gelten im Wesentlichen fort: Es bleibt bei einer maximalen, regelmäßigen Belegungskapazität von 1.000 Plätzen und der bewährten Aufgabenverteilung zwischen dem Freistaat Bayern, der Stadt Ingolstadt und dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Herrmann: „Bayern steht nach wie vor zum Konzept der ANKER-Einrichtungen. Asylbewerber sollen möglichst das komplette Asylverfahren in den ANKERn durchlaufen – von der Einreise bis zu einer positiven Entscheidung über den Asylantrag oder der Ausreise beziehungsweise der Rückführung. Dieses Erfolgsmodell kann nun auch hier in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.“ Für die Entwicklung der Gemeinde Manching war zugleich wichtig, dass schon 2022 der Ostteil der früheren Kaserne vom Bund an die Gemeinde zur künftigen Nutzung als Gewerbegebiet verkauft wurde.
Laufzeitverlängerung bis 2030
Der Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner erklärte: „Wenn wir Zuwanderung gestalten, steuern und bei der Integration fördern und fordern, dann wird sie gelingen. Für die Geflüchteten und für unsere Gesellschaft.“
Ingolstadts Oberbürgermeister Dr. Michael Kern betonte: „Die ANKER-Einrichtung hat sich als funktionierende und pragmatische Lösung für die Erstaufnahme bewährt. Sie entlastet unseren Wohnungsmarkt und unsere Bildungsinfrastruktur und ermöglicht Geflüchteten eine geordnete Ankunft. Die Entscheidung zur zeitlich befristeten Verlängerung bis 2030 wurde sorgfältig abgewogen. Sie ist sinnvoll und ein verantwortungsvoller Beitrag im Rahmen einer gesamtstaatlichen Aufgabe. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Engagierten, die vor Ort mit großem Einsatz für einen funktionierenden Betrieb sorgen.“