Für den Zusammenhalt der Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander in unserem Land ist es wichtig, dass sich die Zuwanderinnen und Zuwanderer mit unserer Werteordnung vertraut machen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und Kontakte und Beziehungen, in denen unsere Werte vorgelebt werden, sind entscheidend. So deklariert das Bayerische Integrationsgesetz geeignete Angebote zur Wertevermittlung als staatliche Aufgabe. Zugleich fördert das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration neben der Kursreihe „Leben in Bayern“ eine Reihe von Projekten zur Wertevermittlung.
Kursreihe „Leben in Bayern“
Die vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration initiierte und geförderte Kursreihe „Leben in Bayern“ richtet sich an dauerhaft bleibeberechtigte Menschen mit Migrationshintergrund, Asylbewerberinnen und Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive und Personen, die im Besitz einer Beschäftigungsduldung nach § 60d des Aufenthaltsgesetzes sind.
Ziel der Kursreihe mit den Modulen „Miteinander leben“, „Erziehung und Bildung“ und „Gesundheit“ ist es, das Zurechtfinden im Alltag und die Integration durch die Vermittlung von Wissen über Kultur und Wertevorstellungen in Bayern zu erleichtern.
- „Miteinander leben in Bayern“
Im Modul „Miteinander leben“ geht es um den Umgang miteinander, die Gleichstellung aller Menschen, verschiedene Familienmodelle und vieles mehr. Fragen zu Festen und Bräuchen, aber auch zum Wohnen und zu Versicherungen werden beantwortet. - „Erziehung und Bildung in Bayern“
Im Modul „Erziehung und Bildung“ werden Tipps für die Erziehung und Familie sowie für die frühkindliche Bildung und Förderung gegeben und das bayerische Schulsystem erklärt. Es geht auch um mögliche Wege in den Beruf oder die Frage „Wie bewerbe ich mich richtig“. - „Gesundheit in Bayern“
Das Modul „Gesundheit“ geht auf Arzt- und Krankenhausbesuche, Vorsorgeuntersuchungen sowie die Krankenversicherung ein. Es gibt Informationen über wichtige Hygieneregeln und über gesunde Ernährung.
In den Kursen werden auch Unternehmungen angeboten, um das Kennenlernen und den Austausch zu intensivieren und das Erlernte in der Praxis zu vertiefen.
Die Kursreihe findet bei folgenden Trägern und Standorten statt: bfz gGmbH Augsburg (Augsburg), Dachauer Forum e. V. (Dachau), Diakonisches Werk Schweinfurt e. V. (Schweinfurt), Evangelisches Bildungswerk Landshut e. V. (Landshut), Frauen für Frauen e. V. (Erlenbach), Hilfe von Mensch zu Mensch e. V. (München), InVIA Ingolstadt e. V. (Ingolstadt), InVIA Regensburg e. V. (Regensburg), InVIA Würzburg (Würzburg), Interkult e. V. (Schweinfurt), Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (Nürnberg), Kolping Mainfranken GmbH (Würzburg), Migranten für Migranten e. V. (Aschaffenburg) und Volkshochschule Hofer Land e. V. (Stadt und Landkreis Hof).
Kursbegleitend hat die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration ein Arbeitsbuch als Leitfaden mit zahlreichen Informationen rund um den Alltag in Bayern entwickelt.
Weitere Informationen finden Sie unter Kursreihe “Leben in Bayern” - Förderfinder.
Projekt “Lebenswirklichkeit in Bayern”
Frauen kommt eine Schlüsselfunktion im Integrationsprozess zu. Ihre Einstellung, ihre Bereitschaft und ihr Wille zur Integration sind nicht nur für den eigenen, sondern für den Integrationserfolg der gesamten Familie entscheidend. Sie sind oft hoch motiviert, insbesondere im Hinblick auf das Wohl und den Erfolg ihrer Kinder. Ziel der bayerischen Integrationspolitik ist daher, Frauen in ihren Integrationsanstrengungen bestmöglich zu unterstützen. Dabei stellt das Erreichen der Zielgruppe die größte Herausforderung der Projekte dar. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration fördert niederschwellige Projekte, die die Migrantinnen durch praktische, alltagsbezogene Angebote erreichen.
Hierbei handelt es sich um niederschwellige praktische Angebote, die sich speziell an bleibeberechtigte Frauen mit Migrationshintergrund richten. Ziel ist die Stärkung des Selbstbewusstseins und der eigenen Fähigkeiten der Frauen (sog. „Empowerment“) unter fachlicher Anleitung anhand von Angeboten, die verschiedene Bereiche deutscher Kultur und Werte vermitteln. Bei Bedarf ist im Rahmen des Kurses eine entsprechende Kinderbetreuung vorgesehen. Das Projekt findet in München, Ingolstadt, Nürnberg, Augsburg, Pfaffenhofen, Würzburg, Schweinfurt, Landshut, Kempten, Hof, Herrsching und Aschaffenburg statt. Träger sind bfz Augsburg, die Caritas München und Freising, CVJM München, EBW Landshut, Frauen für Frauen Erlenbach, IN VIA in Augsburg, Ingolstadt, Nürnberg und Würzburg, Interkulturelle Brücken gUG München, Johanniter Mittelfranken, Migranten für Migranten Aschaffenburg, der Sozialdienst katholischer Frauen in Schweinfurt, der Sozialdienst muslimischer Frauen in Kempten, die VHS Hofer Land und Wir schaffen das e.V. Herrsching.
Weitere Informationen finden Sie unter Lebenswirklichkeit in Bayern-Förderfinder.