Verkehrsfreigabe des Luise-Kiesselbach-Tunnels

München, 25.07.2015

Bayerns teuerstes kommunales Straßenprojekt - Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bei der Verkehrsfreigabe des Luise-Kiesselbach-Tunnels: Deutlich weniger Staus, Lärm und Abgase - Mehr als 120 Millionen Euro vom Freistaat - Unterstützung für weitere Ausbauprojekte am Mittleren Ring

+++ Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat heute gemeinsam mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter den Luise-Kiesselbach-Tunnel offiziell für den Verkehr freigegeben. "Die Eröffnung des neuen Tunnels am Luise-Kiesselbach-Platz ist ein Meilenstein für Autofahrer und Anwohner", betonte Herrmann beim Festakt. "Damit entschärfen wir einen zentralen Verkehrsknotenpunkt in München." Der Verkehrsminister hofft, dass damit die Staus gerade zu den Stoßzeiten in der Früh und am Abend der Vergangenheit angehören. "Vor allem aber werden die Anwohner 'aufatmen' können", ergänzte Herrmann. "Denn der neue Tunnel schluckt nicht nur den nervenden Verkehrslärm. Gerade auch das Problem mit der hohen Feinstaubbelastung wird durch hochmoderne Abluftanlagen gelöst." +++

Der Mittlere Ring ist die Hauptverkehrsader Münchens. Er verknüpft die in die Landeshauptstadt führenden Autobahnen, Bundesstraßen und Staatsstraßen und verbindet die Stadtteile miteinander. 1996 hatten sich die Münchner mit einem Bürgerentscheid für den Bau von drei Tunnelprojekten am Mittleren Ring ausgesprochen. Nach dem Petueltunnel (2002) und dem Richard-Strauss-Tunnel (2009) wurde nach sechsjähriger Bauzeit jetzt auch der Luise-Kiesselbach-Tunnel fertiggestellt. Mit Baukosten von knapp 400 Millionen Euro, die sich im vorgesehenen Kostenrahmen bewegen, ist der Luise-Kiesselbach-Tunnel laut Herrmann das bislang teuerste kommunale Straßenbauprojekt in Bayern. "Die erheblichen Verbesserungen sind dem Freistaat 120 Millionen Euro als Zuschuss an die Landeshauptstadt wert", erläuterte Herrmann und ergänzte. "Für alle drei Tunnelprojekte zusammen hat die Staatsregierung insgesamt rund 380 Millionen Euro zur Verfügung gestellt."

Mit Blick auf weitere Ausbauprojekte am Mittleren Ring kündigte der Verkehrsminister an, der Landeshauptstadt auch künftig bei allen verkehrlich notwendigen Verbesserungen unter die Arme zu greifen. Als Beispiel nannte Herrmann das Projekt 'Ein Englischer Garten', in dessen Zusammenhang die Stadt im Oktober über den Bau eines Tunnels entscheiden möchte. "Dass in diesem Bereich verkehrliche Verbesserungen notwendig sind, ist offensichtlich", erklärte dazu Herrmann. Wenn die Landeshauptstadt München für das Projekt 'Ein Englischer Garten' die verkehrliche Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit nachweise, werde der Freistaat diesen Ausbau auch finanziell unterstützen.

Wie Herrmann deutlich machte, unterstützt der Freistaat Landkreise, Städte und Gemeinden jedes Jahr beim Straßenbau mit staatlichen Geldern in Höhe von nunmehr rund 485 Millionen Euro. Davon fließen rund 265 Millionen Euro in den Erhalt und den Betrieb des bestehenden Netzes und etwa 220 Millionen Euro in Aus- und Neubauprojekte. Der überwiegende Teil der Fördermittel kommt dem ländlichen Raum zugute.

Abschließend verwies Herrmann darauf, dass die Staatliche Straßenbauverwaltung auch den Ausbau der Autobahnen rund um München fest im Blick hat. "Unsere vordringlichen Vorhaben sind momentan der sechsstreifige Ausbau der A 96 von Germering bis Oberpfaffenhofen und der  A 92 von Feldmoching bis zum Kreuz Neufahrn sowie der achtstreifige Ausbau der A 99 vom Kreuz München-Nord bis Aschheim." Für die A 99 liege bereits Baurecht vor, für die A 96 sei der Planfeststellungsbeschluss ergangen und für die A 92 laufe das Planfeststellungsverfahren. Zudem habe der Bund erst kürzlich die erforderlichen Finanzmittel für den Ausbau der A 96 und der A 99 in Höhe von insgesamt 129 Millionen Euro freigegeben. Nach den Worten Herrmanns wurde in den letzten Jahren auch der Lärmschutz deutlich verbessert. So haben beispielsweise die A 95 und A 96 im Münchner Stadtgebiet einen lärmmindernden Fahrbahnbelag bekommen.