Courage-Medaille 2025

Auszeichnung für vorbildliche Zivilcourage

München, 15. September 2025. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat im Rahmen einer Feierstunde gemeinsam mit Landespolizeipräsident Michael Schwald 32 Bürgerinnen und Bürger mit der „Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit“, kurz „Courage-Medaille“, ausgezeichnet. Diese Auszeichnung würdigt Mut, Entschlossenheit und besonderes Engagement. Herrmann betonte: „Wir sind stolz, derart couragierte Bürgerinnen und Bürger in Bayern zu haben. Sie haben Straftaten verhindert, Täter gestellt, Menschen beschützt und Leben gerettet. Damit sind Sie vorbildliche Beispiele für außergewöhnliche Zivilcourage.“

Geehrte aus ganz Bayern

Bei der diesjährigen Verleihung wurden Bürgerinnen und Bürger aus Augsburg, Bad Abbach, Bad Grönenbach, Bad Kissingen, Bautzen, Dieburg, Gauting, Grafenau, Lauf an der Pegnitz, Mainaschaff, Mainleus, Maxhütte-Haidhof, München, Nürnberg, Rosenheim, Salching, Sankt Oswald-Riedlhütte, Schwäbisch Hall, Schwarzenbach, Seefeld, Söchtenau und Starnberg ausgezeichnet. Durch ihr mutiges Engagement haben sich die Geehrten in verschiedenen Situationen für die Sicherheit eingesetzt, darunter bei Bedrohungen mit Schusswaffen und Messern, der Verhinderung von Vergewaltigungen, Raubüberfällen, Callcenter-Betrügereien, Betrugsmaschen durch falsche Polizeibeamte, Brandstiftungen, schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern sowie bei versuchten Tötungsdelikten.

Gedenken an Dominik Brunner

Herrmann erinnerte auch an Dominik Brunner, der nach einem brutalen Angriff verstarb, als er am 12. September 2009 Jugendliche vor einem gewalttätigen Übergriff in der S-Bahn schützen wollte. Seitdem steht sein Name bundesweit für Zivilcourage. „Wir werden das Gedenken an Dominik Brunner stets in Ehren halten“, betonte der Innenminister.

Im Notfall: Notruf 110 verständigen!

Herrmann unterstrich zudem, dass niemand sich selbst in Gefahr bringen muss, und appellierte: „Wichtig ist, nicht wegzuschauen und im Notfall schnellstmöglich die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen.“

Seit 1994 werden Bürgerinnen und Bürger, die sich durch mutiges und beherztes Eingreifen in besonderer Weise um die Innere Sicherheit in Bayern verdient gemacht haben, mit der „Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit“ ausgezeichnet.

Laudationes zu den Geehrten 2025:

Im Juni 2024 sollte in Seefeld ein Mann, der unter einer Psychose litt und bereits gegenüber seinen Nachbarn gewalttätig war, unter Polizeibegleitung mit einem Rettungswagen transportiert werden. Noch vor der Abfahrt sprang er jedoch aus dem Fahrzeug und griff die beiden Polizistinnen an, eine davon schlug er zu Boden und anschließend weiter auf sie ein.

Sie, Herr GRÜNÄUGL, waren zufällig vor Ort, erfassten das Geschehen blitzschnell und eilten zu Hilfe. Es gelang Ihnen, den Mann gemeinsam mit der Kollegin der attackierten Polizistin von dieser wegzuziehen und die Lage unter Kontrolle zu bringen. Dabei versuchte der Täter auch Sie zu verletzen, was glücklicherweise misslang. Ohne Ihr beherztes Eingreifen hätte der Angriff deutlich schwerwiegendere Folgen haben können.

Lieber Herr GRÜNÄUGL, Sie haben in diesem Moment Mut, Entschlossenheit und große Zivilcourage bewiesen.Herzlichen Dank!

Im November 2023 griff ein 38-Jähriger auf einem Wohnmobilstellplatz in Sulzemoos unvermittelt mit einem Messer einen 56-jährigen Mann an. Er verletzte ihn im Gesicht und fügte ihm weitere Schnittverletzungen am Hinterkopf und an den Händen zu.

Sie, Herr KAISER, Herr SCHWANKL und Herr BARTKO wurden aufgrund der Schreie des Geschädigten auf den Angriff aufmerksam und eilten sofort zum Geschehen. Ihnen gelang es, den Angreifer zu entwaffnen, ihn zu fixieren und unverzüglich die Polizei zu alarmieren. Der Täter befand sich in einer persönlichen Ausnahmesituation, weshalb er massive Kräfte entwickelte und nicht auf Ansprache reagierte.

Das Opfer erlitt durch den Messerangriff massive Verletzungen. Sie verhinderten noch Schlimmeres. Dank Ihres Einschreitens konnte der Angreifer sofort festgenommen werden. 

Lieber Herr KAISER, lieber Herr SCHWANKL, lieber Herr BARTKO, vielen Dank für Ihre selbstlose, entschlossene und äußerst mutige Zivilcourage! 

Als im Mai 2023 ein Polizeibeamter an einem U-Bahnhof in München eine verdächtige Person kontrollieren wollte, ergriff diese die Flucht. Sie, Herr ENGLÄNDER, erfassten geistesgegenwärtig die Situation und versperrten dem Mann sofort den Weg und hielten ihn fest. Dieser konnte sich jedoch losreißen und eine Schusswaffe ziehen, mit der er Sie beide bedrohte und dann in ein Gebäude flüchtete. Dort konnte er durch alarmierte Spezialeinsatzkräfte festgenommen werden. 

Lieber Herr ENGLÄNDER, obwohl Sie dadurch selbst zur Zielscheibe wurden, haben Sie durch Ihr couragiertes Handeln einen Polizeibeamten unterstützt und maßgeblich zur Festnahme und Verurteilung eines Straftäters beigetragen. Herzlichen Dank für diesen beispiellosen Mut! 

Im Juni 2022 wurde in Unterhaching eine junge Frau auf ihrem Nachhauseweg von einem Fahrradfahrer angegriffen und in ein Gebüsch gestoßen. Dort würgte und umklammerte sie der unbekannte Angreifer. Selbst als sie sich kurzzeitig befreien konnte, holte sie der Täter ein, und versuchte erneut, sie gewaltsam in ein Gebüsch zu zerren.

Sie, lieber Herr PALAI und liebe Frau MENZINGER, wurden zufällig auf den Vorfall aufmerksam und liefen lautstark auf den Täter zu, sodass dieser von seinem Opfer abließ und flüchtete. Der unbekannte Täter konnte bis heute leider nicht ermittelt werden.  

Lieber Herr PALAI, liebe Frau MENZINGER, durch Ihr beherztes Eingreifen haben Sie das Opfer höchstwahrscheinlich vor einer Vergewaltigung bewahrt. Ein herzliches Dankeschön und größte Anerkennung dafür!

Herr ULLAH, Sie wurden im März 2023 auf einen Vorfall aufmerksam, der sich im Münchner Westen ereignete. Nachdem eine 19-jährige Frau aus einer Trambahn ausgestiegen war und zu Fuß weiterging, wurde sie plötzlich hinterrücks und mit einem unbekannten Gegenstand niedergeschlagen. Sie stürzte mit einer Platzwunde zu Boden, wo der Täter auf sie eintrat.

Energisch stellten Sie, Herr ULLAH, sich dem Täter entgegen und konnten ihn von seinem Opfer abbringen.

Während Sie umgehend Erste Hilfe leisteten und den Rettungsdienst verständigten, flüchtete der Täter. 

Herr ULLAH, Ihr Handeln war beispielhaft und sollte uns allen ein Vorbild sein! Herzlichen Dank!

Zur Tatzeit im Oktober 2023 wurde ein Juweliergeschäft in Pressath überfallen und ausgeraubt. Die beiden Täter flüchteten zunächst unerkannt. 

Sie, Herr BAUER, wurden jedoch auf die Situation aufmerksam und nahmen die Verfolgung der beiden Täter auf. Obwohl diese Sie mit einer Schusswaffe bedrohten, gelang es Ihnen, einen der beiden zu Boden zu bringen. Dieser gab letztlich die Tatbeute auf, um zu entkommen.

Herr BAUER, aufgrund Ihres furchtlosen und energischen Einschreitens konnten wertvolle Informationen gewonnen und die beiden Täter schnell festgenommen werden. Sie wurden zwischenzeitlich zu Freiheitsstrafen von jeweils 8 Jahren verurteilt. Vielen Dank dafür!

Herr P., im Dezember letzten Jahres stellten Sie fest, dass eine unbekannte Frau auffällig vor dem Haus Ihres 86-jährigen Nachbarn wartete. Vorsorglich machten Sie unbemerkt ein Foto der Frau und verständigten die Polizei. 

Anschließend informierten Sie auch Ihren Nachbarn, als dieser mit Goldmünzen und Bargeld sein Haus verließ. Als die Täterin Sie bemerkte, flüchtete sie sofort.

Wie sich im Nachhinein herausstellte, wäre Ihr Nachbar beinahe ein Opfer von Telefonbetrügern geworden, die ihn zuvor mit einem sogenannten „Schockanruf“ massiv unter Druck gesetzt hatten. Die Täterin konnte bislang leider nicht ermittelt werden.

Vielen Dank für Ihre Wachsamkeit und Ihr Einschreiten!

Liebe Frau SIEGHART, im September 2024 versuchten unbekannte Telefonbetrüger Sie gleich an zwei hintereinander folgenden Tagen mit der Masche „Falsche Polizeibeamte“ zu täuschen. Und es zeigte sich: Sie waren an die Falsche geraten! 

Sie durchschauten den Betrugsversuch und gingen zum Schein auf die Forderungen ein. Scheinbar bereitwillig führten Sie die Anweisungen der Täter aus, verständigten jedoch über Ihren Sohn unbemerkt die Polizei. Als es nach mehreren Telefonaten schließlich zur Übergabe kommen sollte, brachten Sie den Tätern lediglich eine sorgsam präparierte Tasche mit.

So konnte schließlich der sogenannte Abholer und dessen Fahrer von der Polizei festgenommen werden. Beide Personen sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Liebe Frau SIEGHART, durch Ihr Mitwirken konnten zwei Betrüger überführt und höchstwahrscheinlich weitere gleichgelagerte Taten verhindert werden! Dafür unseren Dank und großen Respekt! 

Lieber Herr FURTNER, Sie waren im August letzten Jahres als Taxifahrer im Stadtgebiet Straubing unterwegs und fuhren frühmorgens, wie sie zunächst annahmen, ein Pärchen zu einer Wohnung. Nachdem Sie jedoch den Eindruck hatten, dass die Frau deutlich benommen war und sich sichtlich unwohl fühlte, verständigten Sie vorsorglich die Polizei.

Aufgrund Ihrer Mitteilung konnte die Polizei die bereits stattfindende Vergewaltigung in der Wohnung des Täters sofort unterbinden und den 29-Jährigen festnehmen. Dieser hatte den vorherigen Alkohol- und Drogenkonsum der jungen Frau für die Tat ausgenutzt. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe und zur Zahlung von 3000 € im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs verurteilt.

Lieber Herr FURTNER, Sie haben nicht gezögert, in einer Situation, die Ihnen komisch vorkam, die Polizei zu verständigen und verhinderten dadurch die weitere Begehung einer Vergewaltigung. Dafür herzlichen Dank! 

Eine zunächst unbekannte Person warf im Mai 2023 einen kiloschweren Stein in einen U‑Bahnabgang. Ein Mädchen wurde dadurch getroffen und schwer am Kopf verletzt. Die Polizei ermittelte wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Am darauffolgenden Tag bemerkten Sie, Frau SCHÖNWEIß, an der gleichen U‑Bahnstation einen Ihnen unbekannten Mann mit einem massiven Stein in der Hand.

Sie sprachen ihn an. Der Unbekannte ließ den Stein daraufhin fallen und entfernte sich zügig. Geistesgegenwärtig machten Sie jedoch noch ein Foto von ihm. Gemeinsam mit einer weiteren Frau, die heute leider nicht teilnehmen kann, sicherten Sie den Stein umsichtig und brachten ihn zur Polizei. Aufgrund des Fotos konnte schließlich der Täter identifiziert und durch Spuren an dem Stein letztlich überführt werden. Im späteren Urteil wurde seine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung angeordnet.

Liebe Frau SCHÖNWEIß, ohne Ihr vorbildliches Engagement und Ihre geistesgegenwärtige Reaktion hätte der Täter möglicherweise weitere Personen schwer verletzt. Durch Ihre Unterstützung bei der „Spurensicherung“ konnte er zudem schneller durch die Polizei ermittelt werden. Haben Sie vielen Dank dafür!

Ende Juli letzten Jahres bemerkten Sie, Frau SCHOLZ, und Herr FISCHER, vor einem Wohnhaus in Söchtenau, wie ein Mann mit Rucksack das Haus über die Terrassentür verließ und zügig wegging. Das kam Ihnen verdächtig vor und ein Blick durch die Fenster in das offensichtlich verwüstete Haus bestätigte dies.

Nachdem Sie, Herr FISCHER, versuchten, den unbekannten Mann aufzuhalten, flüchtete dieser zunächst. Gemeinsam mit Frau SCHOLZ und dem ebenfalls auf die Situation aufmerksam gewordenen Herrn RINSER nahmen Sie die Verfolgung durch mehrere, angrenzende Gärten auf. Gemeinsam gelang es Ihnen, den Flüchtigen zu stellen und der alarmierten Polizei zu übergeben. Liebe Frau SCHOLZ, lieber Herr FISCHER, lieber Herr RINSER. Sie erkannten die verdächtige Situation, schätzten diese richtig ein und haben vorbildlich reagiert. Herzlichen Dank!

Im Januar 2023 wurden Sie, Frau WAGNER, auf einen jungen Mann aufmerksam, der sich auf dem Grundstück vor dem Haus ihres 92-jährigen Nachbarn aufhielt. Als sich Ihr Nachbar sichtbar aufgeregt mit dem Mann unterhielt, erkundigten Sie sich vorsorglich und boten Ihre Hilfe an. Daraufhin gab Ihr Nachbar an, dass seine Tochter angeblich einen Unfall gehabt habe und er daher eine hohe Geldsumme übergeben müsse.    

Sie erkannten die Betrugsmasche, klärten Ihren Nachbarn darüber auf und verhinderten so aktiv eine Geldübergabe. Sie verständigten die Polizei, woraufhin der Täter flüchtete. Aufgrund umfangreicher Ermittlungen der Kriminalpolizei konnte der Täter dennoch ermittelt und festgenommen werden. Er wurde als Abholer inzwischen zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt! 

Liebe Frau WAGNER, Sie haben vorbildlich gehandelt und nicht weggeschaut. Herzlichen Dank für Ihre Zivilcourage! 

Als Sie sich, Herr RIEDL und Herr ROTTMÜLLER, im April 2023 zusammen in einem Münchner Restaurant befanden, setzten sich zwei Männer in Ihre unmittelbare Nähe. Dabei bekamen Sie mit, wie sich die beiden zu einer Straftat verabredeten, die sie am Folgetag mit einer weiteren Person begehen wollten. 

Sie verständigten daraufhin unbemerkt die Polizei, die die Männer nach Verlassen des Restaurants kontrollierte. Dabei wurden Unterlagen aufgefunden, die den Verdacht bestätigten. Bei der anschließenden Durchsuchung des Hotelzimmers wurden diverse Einbruchswerkzeuge und weiteres Diebesgut aufgefunden.

Herr RIEDL, Herr ROTTMÜLLER, durch Ihre Aufmerksamkeit und Ihr umsichtiges Vorgehen konnte nicht nur eine Straftat verhindert, sondern zahlreiche weitere Straftaten aufgeklärt werden. Sie trugen maßgeblich zur Festnahme der Täter bei. Beide verbüßen aktuell mehrjährige Freiheitsstrafen. Vielen Dank für Ihre Mithilfe! 

Frau HÄRDTLEIN, Sie bemerkten im Februar 2024 verdächtige Geräusche: Neben dem Bersten einer Fensterscheibe hörten Sie aber vor allem auch das heftige Klappern Ihrer selbst gebauten Eimer-Alarmanlage. Diese hatten Sie selbst in Ihrem Garten installiert, nachdem es wenige Wochen zuvor in Ihrer Nachbarschaft gebrannt hatte. Auch in dieser Nacht schlugen schon Flammen aus dem Erdgeschoss Ihres Nachbarhauses. 

Sie verständigten unverzüglich die Feuerwehr und die Polizei, welche die Brandstifter noch in derselben Nacht festnehmen konnte. Die insgesamt drei Täter wurden, auch aufgrund weiterer Brandstiftungen, zu je vier Jahren bzw. einmal zu einem Jahr und elf Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. 

Frau HÄRDTLEIN, durch Ihre Wachsamkeit und Ihr rasches Handeln verhinderten Sie einen höheren Schaden und womöglich auch die Begehung weiterer Straftaten – ein herzliches Dankeschön dafür!

Im Oktober 2022 gerieten zwei alkoholisierte Männer in einem Münchner U-Bahnhof in Streit. Einer der beiden wurde dabei von seinem Kontrahenten umgestoßen und geschlagen sowie mit einer spitzen Nagelzangebedroht. 

Sie, Herr AKHLAQI, griffen zügig ein und versuchten, den Aggressor wegzuziehen. Dieser ließ jedoch nicht von seinem Opfer ab. Als Sie versuchten, einen Notruf abzusetzen, trat der Täter mehrfach kraftvoll gegen den Kopf des am Boden liegenden Opfers.

Frau LECHNER, Herr PILAVCIOGLU, Sie beide saßen in einer einfahrenden U-Bahn und konnten von dort das Geschehen beobachten. Nachdem auch Sie zu Hilfe kamen und lautstark auf den Täter einwirkten, konnten dieser von weiteren Tathandlungen abgehalten werden.

Der Geschädigte erlitt massive Gesichtsverletzungen, hatte bereits das Bewusstsein verloren und befand sich bei Eintreffen der Rettungskräfte in einem lebensbedrohlichen Zustand. Nur durch die unmittelbare intensivmedizinische Versorgung überlebte der Geschädigte.

Der Täter wurde zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. 

Herr PILAVCIOGLU, Frau LECHNER und Herr AKHLAQI, durch Ihr aller äußerst couragiertes, mutiges und entschlossenes Handeln wurden Sie zu zivilen Helden. Ihr „Fall“ zeigt, dass Zivilcourage und Einsatzbereitschaft unsere Gemeinschaft stark und sicher machen. Dafür herzlichen Dank!

Zunächst in einem Schreiben machten Sie die Behörden darauf aufmerksam, dass Ihr Nachbar – nach Ihrer Einschätzung – auffällig oft und anlasslos Kontakt zu Minderjährigen bzw. Kindern suche. Zuletzt habe er ein fremdes 4-jähriges Mädchen zu sich eingeladen und mit ihm längere Zeit im Bett verbracht. Weiterhin teilten Sie mit, dass er im Schwimmverein immer wieder körperliche Nähe zu Kindern suche und konnten diese der Polizei auch näher benennen. Erst aufgrund Ihrer detaillierten Angaben konnten konkrete Ermittlungen gegen den 48-Jährigen erfolgen.

Frau SCHREINER, durch die Ermittlungen konnten insgesamt drei Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie in 24 Fällen der Besitz kinderpornographischer Inhalte aufgeklärt werden. Und nicht zuletzt wurde durch Ihr beherztes und selbstloses Handeln verhindert, dass dem Täter die von ihm bereits beantragte Pflegschaft für ein kleines Mädchen übertragen wird. 

Wir danken Ihnen von Herzen, dass Sie nicht weggesehen haben! Sie haben einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, mehrere abscheuliche Straftaten aufzuklären und weiteres Leid zu verhindern. Liebe Frau SCHREINER, Ihnen gebührt größte Hochachtung!

An einem Nachmittag im September 2023 stach ein 19-Jähriger im gemeinsamen Wohnhaus mit einem Küchenmesser auf seinen Vater ein. Dieser konnte zunächst flüchten, stürzte jedoch kurz darauf vor dem Haus und wurde dort erneut angegriffen. 

Sie, Herr WRONA, bemerkten dies zusammen mit einer heute leider verhinderten Nachbarin und griffen ohne zu zögern selbstlos ein. Nachdem Ihre Nachbarin die Verständigung der Polizei veranlasst hatte, eilten Sie gemeinsam dem Opfer zur Hilfe. Es gelang Ihnen, den Täter zu entwaffnen, ihn vom Opfer herunter zu ziehen und von weiteren Tathandlungen abzuhalten.

Die eintreffenden Polizeibeamten konnten den Täter noch vor Ort festnehmen. Im Gerichtsurteil wurde seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet.

Nur aufgrund Ihres mutigen und beherzten Eingreifens, Herr WRONA, überlebte das Opfer. Dafür danken wir Ihnen vielmals! 

An einem Vormittag im Januar 2024 stach in Aschaffenburg ein Mann mit einem Messer wiederholt auf seine getrenntlebende Ehefrau ein. Er verletzte sie dadurch massiv im Kopf- und Oberkörperbereich.

Herr YAZBAHAR, Ihnen gelang es, den Täter in die Flucht zu treiben, indem Sie mit einer Jacke nach ihm schlugen und nach ihm traten. Hr. BRAUN, Sie verfolgten mit drei weiteren Zeugen, die an der Verleihung heute leider nicht teilnehmen können, den Täter und teilten andauernd Ihren Standort per Notruf mit. Sie ließen sich auch nicht davon abschrecken, dass der Täter Sie bemerkte und immer noch das Tatmesser mit sich führte.

Herr YAZBAHAR, durch Ihren selbstlosen und mutigen Einsatz ließ der Täter von seinem Handeln ab und die Frau überlebte schwerverletzt. Herr BRAUN, durch Ihr vorbildliches Handeln konnten weitere Tathandlungen verhindert und der Täter festgenommen werden. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

Meine Herren: Vielen Dank für Ihr tapferes Einschreiten! 

(Einer der Helfer, die an diesem Tag einen Beitrag zur Festnahme des Straftäters leistete, kann heute leider nicht bei uns sein, da er bereits verstorben ist. 

Auch ihm gebührt unser aufrichtiger Dank!)

Herr KÖPPLIN, im Juli 2024 beobachteten Sie frühmorgens auf Ihrem Arbeitsweg, wie ein Mann den augenscheinlich leblosen Körper einer Frau in den Kofferraum eines Autos ablegte und wegfahren wollte. Obwohl Sie Ihr Auto in den Weg stellten, gelang es dem Täter zu flüchten. 

Sie nahmen die Verfolgung auf und teilten der Polizei fortlaufend Ihren genauen Standort mit. Die verständigten Einsatzkräfte konnten den Täter schließlich überwältigen und dessen schwerverletzte Ex-Ehefrau aus dem Kofferraum befreien. Diese hatte der Täter zuvor mit einem Hammer massiv am Kopf verletzt.

Herr KÖPPLIN, Sie agierten vorbildlich und haben couragiert geholfen. Durch Ihr Einschreiten konnte die Frau gerettet und der Täter sofort festgenommen werden. Haben Sie herzlichen Dank dafür!

Im Januar 2022 befanden Sie sich, Herr M., in einem Münchner Wettbüro, als zwei vermummte und bewaffnete Männer in das Lokal stürmten. Die Täter drohten mit einer Pistole und erpressten so die Herausgabe des Kasseninhalts.

Sie, Herr M., erkannten die Situation und gelangten unbemerkt nach draußen. Dort verständigten Sie die Polizei und folgten den flüchtenden Tätern unauffällig. Dadurch konnten Sie schließlich mitteilen, in welchem Gebäude die Beiden waren. Dort konnten die beiden Haupttäter dann festgenommen werden. Durch die Ermittlungen der Kriminalpolizei konnten zudem noch drei weitere Mittäter gefasst werden.

Herr M., durch Ihr umsichtiges und trotzdem entschlossenes Handeln haben Sie gezeigt, dass man sich nicht zwingend selbst in Gefahr begeben muss, um Zivilcourage zu zeigen. Manchmal genügt schon das aufmerksame Beobachten einer Situation und die Verständigung der Polizei. Herzlichen Dank dafür!

Ende August 2023 wurde eine 34‑jährige Frau auf dem Heimweg in Augsburg von einem Mann verfolgt. Er berührte sie im Intimbereich und ignorierte ihre Aufforderungen aufzuhören.

Als sie den Polizeinotruf wählen wollte, würgte er sie, drückte sie zu Boden und versuchte sie zu küssen. Nach ihrer vehementen und lautstarken Gegenwehr biss er in ihre Unterlippe und hielt ihr schließlich auch noch den Mund zu.

In dieser Notlage wurden Sie, Frau KUHN und Herr SCHWARZENBERGER, auf die Hilferufe aufmerksam. Sie eilten ohne zu zögern herbei und forderten den Täter lautstark und entschlossen auf, von der Frau abzulassen – woraufhin er die Flucht ergriff.

Während sich Frau KUHN um die Verletzte kümmerte, nahm Herr SCHWARZENBERGER gemeinsam mit einem weiteren Passanten die Verfolgung auf.

Dank der präzisen Täterbeschreibung von Herrn SCHWARZENBERGER konnte die Polizei den Mann kurze Zeit später festnehmen. Er wurde inzwischen zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt.

Dank Ihres beherzten Eingreifens, Frau KUHN und Herr SCHWARZENBERGER, konnte diese schwere Straftat beendet, Schlimmeres verhindert und der Täter seiner gerechten Strafe zugeführt werden. Ihr vorbildliches Handeln verdient höchste Anerkennung und unseren aufrichtigen Dank.

Im September 2023 hörten Sie, Herr TAMANG, von der Wohnung Ihrer Eltern in Augsburg aus, wie ein Mann eine Frau mit zwei Kindern auf der Straße massiv anschrie und beleidigte. 

Als Sie hinzukamen, packte der Mann die Frauam Oberkörper. Sie, lieber Herr TAMANG, drängten ihn von ihr weg und stellten sich schützend vor die Mutter und ihre Kinder und machten Nachbarn auf die Situation aufmerksam. Der Täter ließ daraufhin ab und entfernte sich. Bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei blieben Sie bei den Betroffenen. 

Die Tat war Teil einer länger andauernden Serie häuslicher Gewalt: der Ex-Partner und Vater der gemeinsamen Tochter missachtete wiederholt ein gerichtliches Kontaktverbot. Inzwischen wurde er zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilt – ein Schlusspunkt mit Signalwirkung.

Herr TAMANG, trotz Ihrer erst 17 Jahre (zum Tatzeitpunkt) griffen Sie entschlossen ein und stellten sich schützend vor die Mutter mit ihren Kindern. Dafür gebührt Ihnen großer Respekt. Herzlichen Dank für Ihr couragiertes Eingreifen!