Dreifachjubiläum in Würzburg: 50 Jahre Rettungsdienststruktur, starke Leitstelle, digitale Zukunft

In Würzburg wurden 50 Jahre Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, 50 Jahre Leitstelle sowie 15 Jahre Integrierte Leitstelle gefeiert. Innenstaatssekretär Sandro Kirchner würdigte das Engagement aller Einsatzkräfte für eine zuverlässige Notfallversorgung. Seit 1974 sorgt das Bayerische Rettungsdienstgesetz für stabile Strukturen im Freistaat. Die Integrierte Leitstelle Würzburg bearbeitet jährlich über 98.000 Notrufe. Mit dem Projekt „ILS der Zukunft“ und dem zweiten bayerischen Telenotarzt-Standort wird die Notfallversorgung weiter modernisiert und zukunftssicher aufgestellt.

Dreifachjubiläum in Würzburg - 50 Jahre Rettungsdienst ©Rosalie Götz

Ich gratuliere sehr herzlich zu drei großartigen Jubiläen: 50 Jahre Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, 50 Jahre Leitstelle und 15 Jahre Integrierte Leitstelle Würzburg. Die gemeinsame Verpflichtung des Freistaats Bayern und der Rettungsorganisationen ist es, den Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger durch einen hochfunktionalen Notruf 112 sicherzustellen. Dafür bedanke ich mich bei allen Helferinnen und Helfern, die das vor Ort zu jeder Tages- und Nachtzeit ermöglichen.“ Das sagte Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner beim heutigen Festakt zum Dreifachjubiläum in Würzburg.

Die Grundlage für die Rettungszweckverbände sowie Standorte als Rettungsleitstellen durch die Rettungszweckverbände im Freistaat schuf 1974 das Bayerische Rettungsdienstgesetz. „Als erstes Bundesland haben wir ein Rettungsdienstgesetz erlassen und damit größere Einheiten geschaffen. Noch heute gibt es Bundesländer mit kleingliedrigen und ineffizienten Strukturen“, betonte Kirchner. Nur ein Jahr später, 1975, wurde der Rettungszweckverband Würzburg als Vorläufer des heutigen Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Würzburg sowie die Rettungsleitstelle Würzburg gegründet.

2002 hat Bayern das Integrierte Leitstellen-Gesetz erlassen, das eine gemeinsame Nutzung der Notrufnummer 112 für Rettungsdienst und Feuerwehr regelt; 2010 wurde die Integrierte Leitstelle (ILS) Würzburg eingeweiht. „Die ILS ist das Bindeglied zwischen dem notrufenden Bürger und den Einsatzkräften in Stadt und Landkreis Würzburg und den Landkreisen Kitzingen und Main Spessart. Alleine in 2024 wurden mehr als 98.000 Notrufe durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ILS bearbeitet. Seit 15 Jahren wird hier eindrucksvoll bewiesen, dass man sämtlichen Herausforderungen gewachsen ist, die in der täglichen Arbeit aufkommen“, so Kirchner anerkennend.

Mit Blick auf die Zukunft betonte der Staatssekretär, dass im Innenministerium die 'Arbeitsgruppe ILS der Zukunft' eingerichtet wurde: „Sie beschäftigt sich damit, welche Aufgaben zukünftig von einer ILS zu erfüllen sind und mit welchen Strukturen das denkbar ist. Gemeinsam mit unter anderem der ARGE ZRF, dem Städte- und dem Landkreistag und dem Verband der Leitstellenbetreiber möchten wir hierauf Antworten finden, um die Notfallversorgung zukunftsfähig zu gestalten.“ Auch der Telenotarzt leistet als innovatives, digitales Einsatzmittel hierzu einen wichtigen Beitrag. Nach dem niederbayerischen Bogen wird laut Kirchner der 2. Telenotarzt-Standort im Rettungsdienstbereich Würzburg eingerichtet werden und von dort aus neun Rettungsdienstbereiche in Ober-, Mittel- und Unterfranken mitversorgen.