Herrmann beim Festakt 50 Jahre Verstaatlichung der Polizei München

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Festakt 50 Jahre Verstaatlichung der Polizei München - Hervorragende Sicherheitslage dank ausgezeichneter Polizeiarbeit - Kontinuierliche Verstärkung der Bayerischen Polizei

+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute beim Festakt des Polizeipräsidiums München zum 50-jährigen Jubiläum der Verstaatlichung der ehemaligen Stadtpolizei München gratuliert: "Die Verstaatlichung aller städtischen Polizeien in Bayern war eine entscheidende Grundlage für die heute hervorragende Sicherheitslage im Freistaat. München ist seit Jahren unangefochten die sicherste aller Städte Deutschlands mit mehr als 200.000 Einwohnern. Das ist das großartige Ergebnis konsequenter bayerischer Sicherheitspolitik, guter Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München, vor allem aber auch engagierter Einsätze aller Münchner Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten." Mit der bayernweit im Jahr 1975 abgeschlossenen Verstaatlichung sei eine umfassende Vereinheitlichung, bessere Koordinierung und klarere Führung der Polizeiarbeit einhergegangen, so Herrmann weiter. +++

Herrmann machte deutlich, welche Kraftanstrengungen die Staatsregierung zur personellen Verstärkung der Bayerischen Polizei in den zurückliegenden Jahren unternommen hat. "Von 2008 bis 2025 haben wir die Bayerische Polizei mit beinahe 8.700 zusätzlichen Stellen verstärkt. Das ist deutschlandweit einmalig." Beim Polizeipräsidium München wird die Stellenzahl mit Abschluss des Konzepts "Die Bayerische Polizei 2025" gegenüber dem Jahr 2010 schrittweise um 704 auf 6.006 Stellen erhöht. Vor 50 Jahren waren es weniger als 4.500.

Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel: "Aus heutiger Perspektive war die Entscheidung ein wichtiger und richtiger Schritt hin zu einer modernen Sicherheitsarchitektur im Ballungsraum München. Heute blicken wir gemeinsam auf 50 Jahre Polizeipräsidium München unter Führung des Freistaats Bayern zurück. Die Münchner Polizei steht für eine bürgernahe Polizeiarbeit – menschlich, professionell und respektvoll! Unser Dank gilt allen ehemaligen und aktiven Kolleginnen und Kollegen der Münchner Polizei für die hervorragende Arbeit zum Wohle aller Menschen in der Landeshauptstadt und im Landkreis München."

Zum geschichtlichen Hintergrund der Verstaatlichung der Polizeien in Bayern Ab Juni 1945 erhielten alle Städte und Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern das Recht, eine eigene Polizei einzurichten, die weitgehend unabhängig vom staatlichen Einfluss war. So entstanden in Bayern rund 1.900 Landespolizeidienststellen und etwa 150 Gemeindepolizeien mit Personalstärken zwischen zwei bis zu 3.000 Beamten.

Bald führten die unterschiedlichen Organisationsformen, Ausrüstungsstandards sowie finanzielle Engpässe und eine steigende Kriminalitätsbelastung zu Reformüberlegungen. Am 28. Oktober 1952 schuf der Bayerische Landtag mit dem Polizeiorganisationsgesetz – kurz POG – eine einheitliche Grundlage für die Polizei im Freistaat. Zunächst wurde den kreisangehörigen Gemeinden angeboten, ihre Polizeien in die Landespolizei zu integrieren. Seit den 1960er-Jahren setzte sich das bayerische Innenministerium verstärkt für eine vollständige Verstaatlichung ein. Mit der Änderung des POG im Jahr 1968 erhielt der Freistaat schließlich auch die Möglichkeit, die Polizeien kreisfreier Städte zu übernehmen. Mit der Verstaatlichung der Stadtpolizei München im Oktober 1975 wurde dieser Prozess in ganz Bayern erfolgreich abgeschlossen.