+++ Im Jahr 2000 wurde für die Diensthundeausbildung der Bayerischen Polizei eine wegweisende Entscheidung getroffen: Die zentrale Ausbildungseinrichtung in Herzogau wurde gegründet, um die damaligen Standorte Bayern Nord und Süd zusammenzuführen. Heute feierte die Zentrale Diensthundeschule der Bayerischen Polizei im Beisein von Innenminister Joachim Herrmann ihr 25-jähriges Jubiläum bei einem Festakt in Herzogau. In seiner Festrede betonte Herrmann: "Diese damals visionäre Entscheidung hat sich als richtungsweisend erwiesen. Die Zentralisierung ermöglicht eine bedarfsorientierte, praxisgerechte und bayernweit einheitliche Ausbildung der Diensthunde. Heute gilt das bayerische Diensthundewesen als Vorreiter auf nationaler Ebene und ist auch auf internationaler Ebene bestens vernetzt." +++
Die Zentrale Diensthundeschule der Bayerischen Polizei genießt weit über die Landesgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf als geschätzter Fachpartner. Der Minister hob die zahlreichen Hospitationen aus Bund und Ländern sowie die engen Kontakte zu europäischen und internationalen Partnern hervor. Besonders der Austausch mit Österreich, Tschechien und Slowenien zeigt sich in gemeinsamen Projekten, wie der erfolgreichen Einführung von Banknotenspürhunden seit 2011, mit denen mittlerweile über eine Million Euro bei der Vermögensabschöpfung gesichert werden konnten. Herrmann: "Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Diensthunde sind beeindruckend: Wo Technik versagt, leisten die Vierbeiner oft Großartiges – Menschenleben retten eingeschlossen."
Laut Herrmann ist die Ausbildung der Diensthunde äußerst anspruchsvoll und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Nach der dualen Ausbildung werden die Hunde auf Spezialgebiete wie Betäubungsmittel, Sprengstoff, Leichen, Wassersuchhunde oder spezielle Einsatzhunde für außergewöhnliche Lagen geschult. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt, dem Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) sowie internationalen Partnern essenziell. Besonders die Ausbildung der Sprengstoffspürhunde, bei der unter anderem der hochexplosive Sprengstoff TATP in speziell geeigneten Räumlichkeiten zusammen mit dem BLKA zu Übungszwecken hergestellt wird, ist einzigartig in Deutschland und trägt maßgeblich zur Sicherheit bei.
Um optimale Arbeitsbedingungen für die Beamtinnen und Beamten sowie ihre vierbeinigen Kollegen zu schaffen, wurde die Infrastruktur der Diensthundeschule in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Zwischen 2008 und 2010 wurde das alte Dienstgebäude generalsaniert, inklusive moderner Unterbringung, Zwingeranlagen und Lagerstätten. Das Areal wurde durch den Kauf des ehemaligen Truppenstützpunkts "Camp Reed" bei Rötz auf 2,3 Hektar erweitert, mit Übungsgebäuden und einer eigenen Turnhalle. Zudem wurden Carports für Dienstfahrzeuge gebaut und der Standort eingezäunt. "Aktuell entsteht ein neues Mehrzweckgebäude, das bis Ende 2025 fertiggestellt wird. Es ersetzt den alten Gebäudetrakt und bietet Garagen, Werkstatt, Fitnessraum, Gruppenarbeitsraum sowie einen großen Lehrsaal. Damit sind unsere Hundeführer sowie ihre Vierbeiner im Einsatz auch künftig bestens ausgestattet, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten", unterstrich Herrmann.