Herrmann enthüllt neue Gedenktafel für die getöteten israelischen Athleten und den Polizisten Anton Fliegerbauer in Tel Aviv

Ort der Erinnerung an das Olympia-Attentat 1972 - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann enthüllt neue Gedenktafel für die getöteten israelischen Athleten und den Polizisten Anton Fliegerbauer in Tel Aviv: "Die Opfer dieser schrecklichen Tat bleiben unvergessen"

+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Tel Aviv die neue Gedenktafel für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 enthüllt: "Das ist ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die elf getöteten israelischen Olympiateilnehmer und den getöteten bayerischen Polizisten Anton Fliegerbauer. Morgen jährt sich zum 53. Mal das schreckliche Attentat, das diese unschuldigen Menschen jäh aus dem Leben gerissen hat. Sie alle bleiben unvergessen." Mit der Tafel setze man ein sichtbares Zeichen gegen Hass, Antisemitismus und Terrorismus. Eine besondere Bedeutung hat der Ort der Tafel an der Jugendherberge 'Haus München', die in den 1980er Jahren zusammen von der Stadt München und der Stadt Tel Aviv als Gemeinschaftsprojekt gebaut worden ist. "Als Ort der Begegnung ist die Herberge ein Symbol für die engen bayerisch-israelischen Beziehungen, sie steht für Freundschaft und Völkerverständigung", betonte Herrmann, der gemeinsam mit Vertretern des israelischen Nationalen Olympischen Komitees und des Büros des Freistaats Bayern in Tel Aviv einen Kranz niederlegte und der zwölf Opfer gedachte.  +++

Am 5. September 1972 haben palästinensische Terroristen das Wohnquartier der israelischen Olympiamannschaft im Olympischen Dorf in München überfallen und die Sportler als Geiseln genommen. Der Versuch, die Geiseln zu befreien, scheiterte in der Nacht zum 6. September auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck. Dass die Olympischen Spiele – eine Veranstaltung des Fairplay, des Miteinanders und des Respekts – damals die Bühne für eine solche schreckliche Tat geworden sind, habe sich laut Herrmann in das kollektive Gedächtnis eingebrannt: "Das war und ist ein Einschnitt für unser Land, für Israel und die ganze Welt. Dieser menschenverachtende Terrorakt hinterlässt bis heute tiefe Wunden – allen voran natürlich bei den Hinterbliebenen der Opfer."

Die Aufarbeitung des Olympia-Attentats dauert an und es sind noch viele Fragen rund um das Attentat ungeklärt. "In den letzten Jahren haben jedoch der Bund, der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München viele Schritte unternommen, um dieses tragische Kapitel aufzuarbeiten und mehr Transparenz zu schaffen", so Herrmann. Ein wichtiger Mosaikstein in diesem Prozess sei auch die Gründung der 'Anton Fliegerbauer Kinderstiftung' im letzten Jahr gewesen, für die der Bund, der Freistaat und die Landeshauptstadt München ein Stiftungskapital in Höhe von zwei Millionen Euro bereitgestellt haben. Die Stiftung dient dem Andenken an den bayerischen Polizisten und hat sich der Unterstützung bedürftiger Kinder, Jugendlichen und Familien sowie Projekten zur Gewaltprävention und dem friedlichen Miteinander verschrieben.