+++ Im Fokus eines dreitägigen Besuchs des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann in Israel stand die derzeitige Lage im Land sowie den palästinensischen Gebieten in Gaza und im Westjordanland. Herrmann erklärte: "Bayern und Israel verbindet eine langjährige und enge Freundschaft. Gerade in der aktuellen Situation war es mir ein besonderes Anliegen, diese Beziehung weiter zu vertiefen und darüber hinaus auch einen Einblick in die Sicherheitslage zu bekommen." Mit Vertretern aus Politik und Sicherheit tauschte sich Herrmann intensiv zur Inneren Sicherheit und den Kampf gegen Terrorismus aus. "Die Entwicklungen hier in Nahost haben zunehmend auch Einfluss auf die Sicherheitslage in Europa und Deutschland. Daher ist es mir wichtig, dass wir die länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes ausbauen und intensivieren", so Herrmann. +++
In Tel Aviv besuchte der Innenminister die Zentrale des nationalen Rettungsdienstes Magen David Adom (MDA), einem Teil der internationalen Rotkreuz- und Halbmondbewegung. Besonders beeindruckt war Herrmann von der hochmodernen, integrierten Einsatzzentrale: "Sie arbeitet gegen Raketenangriffe geschützt tief unter der Erde. Im Ernstfall kann sie massiv aufgestockt werden und als Leitstelle für den Rettungsdienst im ganzen Land agieren." Im MDA arbeiten 3.200 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von rund 34.000 Ehrenamtlichen unterstützt werden. Angesichts der steten Bedrohungen in Israel ist der Rettungsdienst sehr eng mit der Polizei und der Feuerwehr, aber auch der israelischen Armee verknüpft. Dies betrifft den engen Informationsaustausch online ebenso wie die integrierte Einsatzsteuerung. Als vorbildlich bezeichnete Herrmann den zentralen Überblick über jedes einzelne Fahrzeug: "Schnell zu sehen, wer gerade wo und mit welchem Auftrag unterwegs ist, ist gerade bei größeren Katastrophen wichtig. Weitere Einsatzteams können darauf basierend schnell und vor allem zielgerichtet koordiniert werden, und das mit nur wenigen Mausklicks."
Beim Besuch des nationalen israelischen Cyberdirektorats informierte sich der Innenminister über das nationale Cyberabwehrkonzept, in dem die Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen gebündelt werden. Besonders interessiert war Herrmann an der behördenübergreifenden Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure in Israel. "In Deutschland sind wir hier schon auf einem guten Weg, dennoch können wir die Kommunikation zwischen den Sicherheitsbehörden noch weiter verbessern und effizienter gestalten", so Herrmann.
Zum Abschluss seiner Reise trug sich der Innenminister in das Gästebuch der Gedenkstätte Yad Vashem ein und legte einen Kranz nieder. "Wir dürfen den schrecklichen Massenmord an den jüdischen Mitmenschen niemals vergessen", erklärte Herrmann und sprach sich dafür aus, dass die geplante Außenstelle von Yad Vashem in Bayern errichtet werden soll. Sie wäre eine wichtige Ergänzung für die Erinnerungskultur im Freistaat und in ganz Deutschland. "Das Erinnern darf niemals aufhören, es ist ein Auftrag für die Gegenwart und die Zukunft. Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus, Hass und Hetze in Bayern und ganz Deutschland wieder auf dem Vormarsch ist, müssen wir uns im Bewusstsein unserer Vergangenheit für Frieden einsetzen und ganz klar sagen: Nie wieder ist jetzt", betonte Herrmann.