+++ Nach einem politischen Austausch mit Vertretern aus vier Alpenregionen im Südtiroler Ort Neustift sieht sich Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann vom Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher darin bestärkt, sich für Olympische Spiele in München und Bayern zu bewerben. Kompatscher hatte hervorgehoben, dass in Südtirol für die Olympischen Winterspiele im kommenden Februar zahlreiche Investitionen umgesetzt wurden, um ein dauerhaftes olympisches Erbe zu sichern. "Dank Olympia konnten seit Langem geplante Investitionen finanziert und erfolgreich angestoßen werden“, so Kompatscher. So sei es nicht nur gelungen, die Sportstätte umfassend zu modernisieren, sondern auch die Verkehrsinfrastruktur deutlich zu verbessern. +++
„Besonders das Eisenbahn-Großprojekt Riggertalschleife setzt dabei neue Maßstäbe für den öffentlichen Nahverkehr, ganz im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung“, sagte Kompatscher. Für Bayerns Innenminister Herrmann ist das eine weitere Motivation, die Olympia-Bewerbung in München zu unterstützen: „Wenn man es richtig anpackt – siehe Südtirol – erzeugen Olympische Spiele einen Mehrwert, der weit über den Sport hinausreicht. “
Auf Einladung von Kompatscher waren heute Vertreter aus den Alpenregionen Vorarlberg mit Landeshauptmann Markus Wallner, Tirol mit dem stellvertretenden Landeshauptmann Josef Geisler und Bayern mit Innenminister Herrmann zu einem politischen Austausch zusammengekommen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Themen wie Transitverkehr, Arbeitsmarkt, Kohäsionspolitik, Wirtschaft und Sicherheit. Die Teilnehmer unterstrichen die Bedeutung enger regionaler Zusammenarbeit für gemeinsame Lösungen der Alpenregionen.
Ein Schwerpunkt war der zunehmende Arbeitskräftemangel. Als Beispiel erfolgreicher grenzüberschreitender Kooperation wurde die Euregio-Jobbörse vorgestellt, die ab Mai 2026 die Arbeitsmärkte Tirols, Südtirols und des Trentino digital vernetzt. Sie soll Mobilität und Wettbewerbsfähigkeit steigern, während Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen künftig länderübergreifend Stellen suchen oder anbieten können.
Kritisch beleuchtet wurde die zunehmende Zentralisierung in der EU-Kohäsionspolitik. Die Teilnehmer sprachen sich für starke Regionen aus, die Ungleichheiten vor Ort besser ausgleichen und Bürgernähe sichern können. Erfahrungen mit dem staatlichen Wiederaufbaufonds zeigten, dass zentralistische Umsetzungsmodelle weniger wirksam sind.