+++ "Sie sind unsere Helden des Alltags. Ihr Engagement macht unser Land vielfältiger, offener und menschlicher. Ich freue mich sehr, Ihnen heute die Zertifikate als neu ausgebildete Kulturdolmetscherinnen und Kulturdolmetscher verleihen zu dürfen!" Das sagte Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann bei der heutigen Zertifikatsübergabe in München. Das Integrationsprojekt 'Kulturdolmetscher Plus' der Katholischen Erwachsenenbildung bildet Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationsgeschichte in 40 Unterrichtseinheiten zu ehrenamtlichen Kulturdolmetschern aus, um Neuzugewanderte auf ihrem Weg zur Integration zu unterstützen. "Sie beraten Migrantinnen und Migranten, begleiten sie zum Amt oder zum Arzt. Damit bauen Sie Brücken zwischen den Kulturen und leisten einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis. Der Erfolg des Projekts belegt: Die Fördermittel des Freistaats Bayern der vergangenen Jahre von rund 850.000 Euro haben sich mehr als bezahlt gemacht", so Herrmann. +++
Seit mehr als sechs Jahren fördert der Freistaat Bayern das Vorzeigeprojekt 'Kulturdolmetscher Plus'. Seit Projektbeginn wurden 99 Qualifizierungskurse an 41 Standorten in Bayern durchgeführt. Insgesamt wurden 684 Kulturdolmetscherinnen und -dolmetscher ausgebildet, weitere rund 200 Absolventinnen und Absolventen werden in diesem Jahr erwartet.
Auch in Zeiten immer besser werdender Übersetzungsprogramme braucht es aus Sicht des Integrationsministers Menschen, die Neuzugewanderten bei der Bewältigung des Alltags helfen. "Denn: Sich nicht mehr fremd zu fühlen und sich zurechtfinden – das ist viel mehr als bloß die Verständigung! Wichtig sind Vorbilder wie Sie, die wissen, welchen Weg man nehmen muss, weil Ihr eigener Weg erfolgreich war und ist."
Die Kulturdolmetscherinnen und Kulturdolmetscher sind laut Herrmann ein lebendiges Beispiel dafür, wie gelebtes Miteinander und gegenseitiger Respekt unser Land prägen. Der Freistaat unterstütze Migrantinnen und Migranten dort, wo Hilfe nötig ist. “Zugleich erwarten wir aber auch die Anerkennung unserer Rechts- und Werteordnung und setzen auf Eigeninitiative und Eigenverantwortung.", so der Minister. Nur auf dieser Grundlage könne Integration dauerhaft und nachhaltig gelingen.