+++ Am 3. Juni führte die Bayerische Polizei im Rahmen der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion "sicher.mobil.leben 2025 – Kinder im Blick" gezielte Schwerpunktkontrollen durch. Die Einsatzkräfte registrierten insgesamt 4.510 Verstöße, darunter 2.100 Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie weiteres gefährliches Fehlverhalten, wie zum Beispiel 348 Fälle fehlender oder falscher Sicherung von Kindern im Kindersitz. Innenminister Joachim Herrmann mahnte: "Kinder können Gefahren im Straßenverkehr noch nicht richtig einschätzen. Sie kennen keine toten Winkel, keine Reaktionszeiten, keine Bremswege. Wo Kinder unterwegs sind, zählt jede Sekunde Aufmerksamkeit!" Herrmann betonte, dass die Bayerische Polizei auch künftig konsequent gegen Verkehrsverstöße vorgehen wird – insbesondere dort, wo Kinder besonders gefährdet sind. +++
Die Verkehrsunfallstatistik unterstreicht die Dringlichkeit der Maßnahmen: Im Jahr 2024 registrierte die Bayerische Polizei 3.460 Verkehrsunfälle mit Kindern im Alter von 0 bis 13 Jahren – ein Anstieg um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (3.365). Neun Kinder kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben, zwei mehr als 2023. Acht von ihnen saßen in einem Pkw, eines war zu Fuß unterwegs. Die Zahl verletzter Kinder stieg um 3 Prozent auf 3.632 (2023: 3.527). Innenminister Herrmann: "Jedes verletzte oder getötete Kind im Straßenverkehr ist eines zu viel. Umso erfreulicher ist, dass im letzten Schuljahr kein Kind auf dem Schulweg ums Leben kam." Die Zahl der Schulwegunfälle sank um 1,7 Prozent auf 624 (2023: 635).
Herrmann machte deutlich, dass der Schutz von Kindern im Straßenverkehr ein zentrales Ziel des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 "Bayern mobil – sicher ans Ziel" ist. "Dazu setzen wir gezielte Maßnahmen insbesondere auf Schulwegrouten und gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen um. Zum Beispiel werden Wartezeiten an Ampeln verkürzt, die Grünphasen verlängert und akustische Signalgeber nachgerüstet. Zudem fördern wir die Verkehrserziehung, um Kindern die Komplexität der Verkehrswelt bestmöglich zu vermitteln und Eltern verstärkt für das Thema Kindersicherung zu sensibilisieren."
Auch die Schulwegsicherheit spielt eine wichtige Rolle. Eltern sollen ermutigt werden, ihre Kinder den Schulweg soweit möglich – nach entsprechender Anleitung und Begleitung – selbstständig bewältigen zu lassen. Herrmann appellierte an die Eigenverantwortung der Eltern: "Kinder entwickeln kein Verkehrsbewusstsein, wenn sie regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Hol- und Bringverkehre erzeugen zusätzliche gefährliche Situationen direkt vor den Schulen." Zudem lobte der Innenminister das Engagement freiwilliger Schulwegdienste und warb um weitere Unterstützung. Daneben wird die Bayerische Polizei weiterhin konsequent kontrollieren, vor allem dort, wo es für Kinder besonders gefährlich werden kann.
Herrmanns Appell an alle Verkehrsteilnehmer: "Nehmen Sie Rücksicht auf Kinder! Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit – besonders in Wohngebieten und Schulnähe. Achten Sie auf Fußgängerüberwege! Halten Sie an, wenn Kinder die Straße überqueren wollen. Alle tragen Verantwortung, um für mehr Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr zu sorgen!"
Weitere Informationen zur Verkehrsunfallentwicklung in Bayern, zu den Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit und zum neuen Verkehrssicherheitsgewinnspiel "Vorsicht.Rücksicht.Umsicht." sind unter www.sichermobil.bayern.de abrufbar.