+++ Unter dem Motto 'Digitalfunk rettet Leben – Digitalfunk braucht Breitband' haben sich am Mittwoch beim BOS-Tag in Essen Fach- und Führungskräfte aus Blaulichtorganisationen, Politik und Bundeswehr rund um den Digitalfunk und die Entwicklung neuer Impulse für die tägliche Praxis ausgetauscht. Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner hat gemeinsam mit Stephan Manke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung, und Dr. Daniela Lesmeister, Staatssekretärin im Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, bekräftigt, wie wichtig der Digitalfunk und die Breitbandtechnologie für die Sicherheit in Deutschland ist. „Der Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ist als Hauptkommunikationsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten das Rückgrat unserer Einsatzkommunikation. Diese verlässliche Kommunikation ist die Grundlage für die öffentliche Sicherheit in ganz Deutschland“, so Kirchner. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Sicherheitslage, der zunehmenden Digitalisierung und den steigenden Anforderungen an Datenkommunikation wachse der Bedarf nach höheren Datenübertragungsraten, Multimediafunktionen und schnellerem Internetzugang und Sprachkommunikation allein reiche oftmals nicht mehr aus. Kirchner: „Der Digitalfunk muss deshalb um Breitbandfunktionen erweitert werden, nur so kann eine zuverlässige Kommunikation im Krisenfall und damit auch die Versorgung und den Schutz der Bevölkerung gewährleistet werden.“ +++
Der Digitalfunk basiert auf einem landesweit einheitlichen, verschlüsselten Funknetz, das auf der Technologie TETRA (Terrestrial Trunked Radio) aufbaut. Diese Technologie gewährleistet eine robuste, ausfallsichere Sprach- und Datenkommunikation. „Einsatzlagen wie Hochwasser und Großbrände oder zur Terrorabwehr benötigen eine breitbandige Kommunikation in Echtzeit", so der Bayerische Innenstaatssekretär. Breitbanddienste unterstützen den Austausch von Bild- und Videodateien, Positionsdaten stellen punktgenau die Standorte der Einsatzkräfte dar und erlauben jederzeit Zugang zu wichtigen Dokumenten für den Einsatz. Laut Kirchner sei es daher unabdingbar, eine eigenständige Netzinfrastruktur aufzubauen und Back-up-Lösungen wie Satellitenkommunikation zu entwickeln: „Dafür ist eine ausreichende Finanzierung notwendig. Die Bereitstellung von 451 Millionen Euro bis 2029 durch den Bund ist ein wichtiger Schritt, reicht jedoch nicht aus. Hier ist eine gemeinsame Anstrengung von Bund und Ländern notwendig, denn Digitalfunk- und Breitband-Kommunikation sind essenziell für die Innere Sicherheit in Deutschland.“ Neben der Finanzierung brauche es nach Kirchners Worten auch exklusive Breitband-Frequenzen im Ultra High Frequency-Bereich (UHF) (470 bis 694 Megahertz). Nur dadurch könne die Kommunikation der Einsatzkräfte zuverlässig und störungsfrei gewährleistet werden.