In Bayern gibt es rund 1,7 Millionen Schülerinnen und Schüler, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Schulbus unterwegs sind. Ihre Schulwege müssen sicher sein, denn jeder Schulwegunfall ist einer zu viel.
Die Statistik stimmt optimistisch: Sind Mitte der 1970er-Jahre noch bis zu 35 Kinder auf ihrem Schulweg tödlich verunglückt, so liegt diese Zahl in jüngster Vergangenheit bei null. Dennoch ist die Zahl der Schulwegunfälle viel zu hoch– das Problem muss im Fokus bleiben.
Deshalb arbeitet das Bayerische Innenministerium weiter an der Verbesserung der Schulwegsicherheit, zum Beispiel auch im Verkehrssicherheitsprogramm 2030 "Bayern mobil - sicher ans Ziel".
Schulwegtraining für Schulanfänger
„Wie verhalte ich mich richtig an Ampeln, Fußgängerüberwegen und beim Überqueren der Straße?“ Diese und viele weitere Fragen in Sachen Verkehrssicherheit auf dem Schulweg trainiert die Polizei jedes Jahr mit über 100.000 Erstklässlern.
Ausbildung und Einsatz von Schülerlotsen und Schulweghelfern
Nahezu 30.000 ehrenamtliche Schulweghelfer, Schülerlotsen, Schulbusbegleiter und Schulbuslotsen stärken in Bayern die Sicherheit auf dem Schulweg - die Hälfte aller Schülerlotsen und Schulweghelfer deutschlandweit. Die örtlichen Verkehrssicherheitsbeauftragten der Polizei, der Landratsämter und der Städte sowie bürgerschaftliche Vereinigungen wie die Landesverkehrswacht Bayern e.V. sorgen dafür, dass jährlich neue Freiwillige für den Schulweghelferdienst im Freistaat gefunden werden. Pro Jahr bildet die Polizei in Bayern fast 10.000 freiwillige ehrenamtliche Helfer neu für diesen Dienst aus.
Die lohnende Bilanz: Seit 1980 hat sich an durch Schulwegdienste gesicherten Überwegen kein einziger tödlicher Unfall ereignet!
Schulbusse und Schulbushaltestellen
Viele Kinder müssen den Schulbus oder die Bahn für ihren Schulweg nutzen – diese erwiesenermaßen sicheren Beförderungsmittel sollen auch weiter zur Verfügung stehen.
Jährlich werden rund 100 Veranstaltungen durchgeführt, bei denen über 700 Schulbusfahrer geschult und besonders für die Belange der Kinder sensibilisiert werden – darunter auch die bayernweite Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“. Darüber hinaus überwacht und kontrolliert die Polizei die eingesetzten Schulbusse über das ganze Jahr.
Die Örtlichen Verkehrssicherheitsbeauftragten prüfen die korrekte Kennzeichnung und Sicherung von Schulbushaltestellen.
Schulwegüberwachung
Achtung! Im Umfeld von Schulen gilt für Verkehrsteilnehmende besondere Aufmerksamkeit und Bremsbereitschaft sowie die strikte Einhaltung von Tempolimits.
Verkehrsüberwachung wird an Schulen und Schulbushaltestellen großgeschrieben. Durch die Polizei, Verkehrsdienstangestellte und auch technisches Gerät werden insbesondere Straßenüberwege und Baustellen strikt überwacht – ganz verstärkt zum Schuljahresbeginn. Bei den Kontrollen werden auch Verstöße gegen Halteverbote und Gurtanlege- und Kindersicherungspflichten beanstandet - Verwarnungen und Anzeigen sind möglich.
Gemeinsame Maßnahmen zur Schulwegsicherung
Wie das Schulumfeld noch sicherer gestaltet werden kann, das prüfen die Örtlichen Verkehrssicherheitsbeauftragten (ÖVSB) der Straßenverkehrsbehörden und der Polizei gemeinsam – Fußgängerüberwege, Lichtzeichenanlagen oder Geschwindigkeitsbeschränkungen können Ergebnis solcher Überprüfungen sein.
Diese Sicherungsmaßnahmen werden auch von den Schulen und Kindergärten unterstützt. Auch die örtliche Presse leistet ihren Beitrag, indem die Sicherheitsprobleme der Kinder auf dem Schulweg vor allem zum Schuljahresbeginn aufgegriffen werden und auch von den durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen berichtet wird.
Die Landesverkehrswacht Bayern e.V. und die Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule - Sicher nach Hause“ leistet wertvolle Dienste mit ihren bekannten und erfolgreichen Aktivitäten:
- Pressekonferenz zur Schuleinschreibung im Frühjahr
- Veranstaltung zum Schuljahresbeginn
- Zielgruppen-Seminare, beispielsweise für Elternbeiräte und Busfahrer
- Medienmaterial für die Verkehrserziehung in den Schulen (zum Beispiel Faltblätter, Broschüren, Poster)