Jahresstatistik 2018 des Polizeiverwaltungsamts

München, 24.05.2019

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zur Jahresstatistik 2018 des Polizeiverwaltungsamts: Erschreckende Rücksichtslosigkeit mancher Verkehrsteilnehmer - Immer häufiger Unterschreitungen Sicherheitsabstandes - Weiterhin intensive Kontrollen notwendig

+++ Zum Teil extrem gefährliche und schwerwiegende Verkehrsverstöße weist die aktuelle Jahresstatistik 2018 des Bayerischen Polizeiverwaltungsamts (PVA) aus. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kommentiert die heute veröffentlichten Ergebnisse mit den Worten: "Es ist unfassbar, wie rücksichtslos sich einzelne Fahrer verhalten. Die Statistik zeigt uns klar: Ohne Kontrollen geht es nicht." Raserei und fehlender Sicherheitsabstand sind die Verkehrsdelikte, für die am häufigsten Fahrverbote ausgesprochen werden. Von den 70.424 angeordneten Fahrverboten (2017 67.606) entfielen wieder mehr als die Hälfte (50,92 Prozent) auf Geschwindigkeitsüberschreitungen. Der Anteil an Abstandsverstößen (21,53 Prozent) übersteigt erstmals den Anteil an Verkehrsordnungswidrigkeiten wegen Alkohol und Drogen am Steuer (20,39 Prozent). +++

Die Raser sind nach vor die Unfallursache Nummer eins. PVA-Präsident Timo Payer schilderte dem bayerischen Innenminister besonders erschreckende Fälle, darunter den traurigen Geschwindigkeitsrekord eines 52jährigen, der mit Tempo 239 km/h bei erlaubten 100 über eine Staatsstraße gerast ist. Herrmann: "Die Konsequenz für diesen Wahnsinnigen: Geldbuße von 1200 Euro und drei Monate Fahrverbot."

Ein weiteres Beispiel für die Rücksichtslosigkeit einzelner Fahrer schilderte Payer mit dem Fall eines 46jährigen, der auf der Autobahn mit Tempo 140 statt der vorgeschriebenen 70 Meter bis auf einen Meter auf ein Fahrzeug auffuhr. Pech für den Drängler: Im Auto vor ihm saß eine Zivilstreife der Polizei. Herrmann: "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein gefährliches Manöver, das häufig für tödliche Verkehrsunfälle verantwortlich ist und immer häufiger geahndet werden muss." In der aktuellen Statistik sind die Ahndungszahlen bei Unterschreitungen des Sicherheitsabstandes besonders auffällig. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,52 Prozent auf 150.711 Fälle.

Bei der Zentralen Bußgeldstelle wurden im Jahr 2018 rund 821.000 Bußgeldbescheide erlassen, das sind rund zweieinhalb Prozent weniger als im Vorjahr. Und die Verkehrsteilnehmer haben mehr als 132,6 Millionen Euro Verwarnungs- und Bußgelder  gezahlt. Einnahmen, auf die der Staat laut  Innenminister Joachim Herrmann lieber verzichten würde: "Weniger Unfallopfer und mehr Verkehrssicherheit wären mir lieber als noch so viele  Millionen Bußgelder. Aber es gibt immer noch viel zu viele Unbelehrbare. Für die gilt nach wie vor: Wer nicht hören will, muss zahlen." Man werde deshalb auch weiter auf intensive Verkehrskontrollen setzen müssen.

Die detaillierte Ahndungsstatistik 2018 des PVA ist unter https://www.polizei.bayern.de/verwaltungsamt/news/presse/aktuell/index.html/297260 einzusehen.