Eck stellt neue Hybridrangierlokomotiven vor

München, 03.08.2015

Weniger Lärm, Kraftstoffverbrauch und Abgase - Bayerns Innen- und Verkehrsstaatssekretär Gerhard Eck stellt neue Hybridrangierlokomotiven vor: Achtjähriger Praxistest - Ausgezeichnet mit dem CNA-Innovationspreis - 675.000 Euro Förderung vom Freistaat

+++ Eine wichtige Innovation für das Bahnland Bayern: Bayerns Innen- und Verkehrsstaatssekretär Gerhard Eck und Hilmar Laug, Geschäftsleiter der DB Regio Franken, haben heute in Würzburg die erste der insgesamt fünf neuen Hybrid-Rangierlokomotiven der DB Regio Franken vorgestellt. In den nächsten acht Jahren soll die technische und wirtschaftliche Serienreife der H3-Rangierlokomotiven der Firma ALSTOM im täglichen Einsatz in Würzburg und Nürnberg nachgewiesen werden. Getestet werden unter anderem die Betriebstauglichkeit der Hybridtechnologie sowie die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, der Schadstoffemissionen und des Instandhaltungsaufwands. +++

Mit der Vertragsunterzeichnung am 1. August 2013 wurde das Projekt 'Hybrid-Rangierloks für Regio Franken' offiziell gestartet. Am 31. Juli 2015 erhielten die am Projekt beteiligten Unternehmen, ALSTOM Lokomotiven Service GmbH, DAL Structured Finance GmbH und DB Regio AG, Regio Franken, sogar den 11. CNA-Sonderpreis  (Cluster for Transportation & Logistics Neuer Adler e.V.) für 'herausragende unternehmerische Leistungen'. "Rund ein Drittel des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in Bayern entfallen auf den Verkehrsbereich", erläuterte Eck. "Daher brauchen wir Innovationen wie die von der Firma ALSTOM neu entwickelte H3-Rangierlokomotive mit Hybridantrieb. Dieses Projekt ist in seiner Art und Weise im Eisenbahnbereich einzigartig und wird vom Freistaat im Rahmen der 'Modellregion Franken für innovative Antriebstechnologien' mit 675.000 Euro gefördert.“ Die Gesamtkosten für die fünf H3 Hybrid-Rangierlokomotiven belaufen sich auf knapp 9,5 Millionen Euro.

Die 700 Kilowatt starken H3-Lokomotiven basieren auf einer dreiachsigen Fahrzeugplattform mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern. Sie erhalten im Normalbetrieb die Energie abgasfrei und geräuscharm aus einem Batteriesatz, der während der Standzeiten auch aus regenerativen Quellen geladen werden kann. Nur wenn die Batterieleistung alleine nicht mehr ausreicht, kann der Dieselgenerator zugeschalten werden, um die Batterien nachzuladen oder noch mehr Leistung an die Antriebe zu geben. Durch den Einsatz der Hybrid-Rangierlokomotiven soll der Kraftstoffverbrauch gegenüber konventionellen Rangierlokomotiven bis zur Hälfte reduziert werden. Weiterhin wird der Schadstoffausstoß um bis zu 70 Prozent gesenkt. Da die Hybridloks zu 80 Prozent ihrer Einsatzzeit im reinen Batteriemodus bewegt werden, ermöglicht dies zukünftig einen geräusch- und schadstoffärmeren Rangierbetrieb in sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel in innerstädtischen Bahnhöfen wie in Würzburg und Nürnberg oder in Instandhaltungswerkstätten. "Der Einsatz der Hybridtechnik bedeutet vor allem für Anwohner, Fahrgäste und Bahnmitarbeiter deutlich weniger Lärm- und Abgasbelastung", fasste Eck zusammen.

Wie der Verkehrsstaatssekretär abschließend betonte, gibt es in der Region aktuell eine Vielzahl weiterer bedeutender Bahn-Infrastrukturprojekte. "Dazu zählt beispielsweise der neue Haltepunkt Würzburg-Heidingsfeld Ost, der im Rahmen der 'Stationsoffensive Bayern' bis 2019 entstehen soll." Dazu gehöre aber vor allem auch der barrierefreie Umbau des Würzburger Hauptbahnhofs, der in wenigen Wochen beginnen werde. Der Freistaat übernehme laut Eck rund 18 Millionen Euro des insgesamt über 43 Millionen Euro teuren Umbaus. Eck: "Hinzu kommt der notwendige Neubau einer Trinkwasseraufbereitungsanlage mit Kosten von bis zu 12,5 Millionen Euro, den wir ebenfalls umfassend fördern werden."